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Klassische Routen Westalpen mit Bergführer

HISTORISCHE PFADE

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Westalpen

WEGE DER ERSTBESTEIGER

Mont Blanc mit Bergführer
1786
Michel Gabriel Paccard, Jacques Balmat

MONT BLANC

Trois Monts Route (PD+)

Paccard, ein Mediziner aus Chamonix wagte zusammen mit Balmat, mit dem er bereits am Berg unterwegs war am 07. August etwas, was bisher keine Expedition am Mont Blanc gewagt hatte: Sie übernachteten auf 2.300 Meter nahe des Bossonsgletscher, das war ihr Schlüssel zum Erfolg. Alle bisherigen Expeditionen hielten es für viel zu gefährlich in so großer Höhe zu übernachten und starteten tiefer. Die beiden kämpften sich am 8. August über viele Stunden durch eine damals fremde Landschaft aus Fels und Eis und standen um 18:23Uhr am Gipfel. Völlig entkräftet und auf allen vieren wurde der Abstieg zum lebensgefährlichen Höllenritt. AM Morgen des 9. August erreichten sie schneeblind um am Ende ihrer Kräfte Chamonix. Der Mont Blanc wer bezwungen. Heute gilt diese Erstbesteigung als Geburtsstunde des modernen Alpinismus.

Finsteraarhorn mit Bergführer
1829
Jakob Leuthold, Johann Währen, Franz Joseph Hugi

FINSTERAARHORN

Nordwestgrat (AD-)

Ob das Finsteraarhorn bereits bei einem ersten Versuch 1812 von Arnold Abbühl, Joseph Bortis und Alois Volkern bestiegen wurde ist nicht geklärt. Sie wählten eine Route über den Hängegletscher in der Ostflanke des Südostgrats, die heute zum größten Teil abgeschmolzen ist. Die Erstbesteigung von 10. August 1829 dagegen gilt heute als erste und offiziell gesicherte Besteigung durch Jakob Leuthold und Johann Währen. Zusammen mit dem Gletscherforscher Franz Joseph Hugi, der wegen einer Fußverletzung in einer Einsattelung, welche heute seinen Namen trägt, zurückbleiben musste, erreichten sie den höchsten Punkt über den heute üblichen Normalweg des Nordwestgrats.

Dufourspitze mit Bergführer
1855
Charles Hudson, John Birkbeck, Edward J.W. Stephenson, Christopher und James G. Smyth

DUFOURSPITZE

Westgrat (AD-)

Nachdem es bereits einige Versuche in den Jahren vor 1855 gegeben hatte, um den höchsten Punkt des deutschsprachigen Alpenraums und höchsten Punktes der Schweiz zu besteigen, welche bis 100 Meter Luftlinie zum Gipfel gelangten, war es am 1. August 1855 eine Seilschaft, die von Charles Hudson geleitet wurde, die schließlich den Gipfel erreichte. Hudson war auch 10 Jahre später einer der Erstbesteiger des Matterhorns, verunglückte dort jedoch beim Abstieg tödlich. Die insgesamt 5 köpfige Seilschaft wählte im Gegensatz zu früheren Versuchen nicht den Weg über den Silbersattel, sondern stieg über den heute auch üblichen Weg vom Sattel auf den Westgrat bis zum Gipfel. 

Dom mit Bergführer
1858
J. Llewellyn Davies, Johannes Zumtaugwald, Johann Kronig, Hieronymous Brantschen

DOM

Festigrat (AD-, II)

Davies verbrachte im Sommer 1858 seinen Urlaub im Mattertal und war mit seinem Führer Johannes Zumtaugwald bereits einige kleiner Gipfel bestiegen. Zum Abschluss wünschte er sich die Besteigung eines bisher noch unbestiegenen Gipfels. Zumtaugwald holte sich Kronig als zweiten Führer dazu. in Randa kam kurzerhand noch der geistliche  Student Brantschen dazu und die vier machten sich um 2:10 Uhr vom Dorfplatz in Randa auf den Weg. Um 8 Uhr waren sie bereits am Festijoch wo sie eine kurze Rast einlegten. Über den Festigrat erreichten sie schließlich um 11 Uhr den Gipfel bei bestem Herbstwetter. Um 16:20 waren sie wieder in Randa, eine beachtliche Leistung zu dieser Zeit, wenn man bedenkt, dass der Dom heutzutage fast ausschließlich an zwei Tagen bestiegen wird. 

Grand Combin mit Bergführer
1859
Charles Joseph Sainte-Claire Deville, Daniel, Emmanuel und Gaspard Balleys, Basile Dorsaz

GRAND COMBIN

Meitingrat (AD,III)

Der Grand Combin ist ähnlich wie das Monte Rosa Massiv kein einzelner Gipfel, der diesen Namen trägt, sondern ein Massiv, bestehend aus mehreren Gipfeln. Der höchste Punkt, der Combin de Grafeneire (4.314 Meter) wurde erstmals von der Fünferseilschaft Deville, den drei Brüdern Balleys sowie Dorsatz erreicht. Bereits zwei Jahre zuvor gelang dem Engländer William Mathews die Besteigung des Combin de la Tsessette (4.134 Meter). Viel ist nicht bekannt über diese Erstbesteigungen. Fakt jedoch ist, dass die im Anschluss 1881 vom SAC errichtete Cabane de Panossière  am östlichen Rande des Corbassièregletschers auf 2.770 Meter die Touren in diesem Gebiet wesentlich erleichterte und dadurch neue klassische Routen entstehen konnten.

Gran Paradiso mit Bergführer
1860
J.J. Cowell, W. Dundas, M. Payot, J. Tairraz

GRAN PARADISO

Normalweg (F)

Die Erstbesteigung des Gran Paradiso erfolgte am 04. September 1860 durch J.J. Cowell, W. Dundas unter der Begleitung der beiden Führer M. Payot und J. Tairraz. Auch sie wählten damals bereits die heute noch übliche und einfachste Möglichkeit über den recht spaltenarmen Gran Paradiso Gletscher für ihren Aufstieg. 1856 bemerkte der italienische König Vittorio Emanuele II die Schönheit dieses Gebiets und erklärte es zum königlichen Reservat. 1922 schenkte König Emanuele III das Land zum Schutz des Steinbocks dem italienischen Staat und der Gran Paradiso Nationalpark wurde zu einem der ersten Nationalparks Italiens. Heute ist der Gran Paradiso aufgrund seiner geringen technischen Schwierigkeiten ein Westalpenklassiker.

Weisshorn mit Bergführer
1861
Johann Josef Benet, Ulrich Wenger, John Tyndall

WEISSHORN

Ostgrat (AD, III)

Für viele ist das Weisshorn der schönste Berg der Alpen. Die Erstbesteigung des "Diamanten von Wallis", wie er auch genannt wird, gelang am 19. August 1861 den beiden Bergführern Johann Josef Benet und Ulrich Wenger zusammen mit dem irischen Vermesser und Naturwissenschaftler John Tyndall, der sich auch durch mehrere Vorstöße am Matterhorn einen Namen gemacht hat. Die Irisch-Bündner-Walliser Seilschaft erreichte den Gipfel des Weisshorn über den Ostgrat, den auch heute noch üblichen Normalweg. Die beiden anderen markanten Grate wurde ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls zum ersten mal durchstiegen: 1995 der anspruchsvolle Südgrat, 1898 die Überschreitung des Nordgrats.

Monte Viso mit Bergführer
1861
Michel Croz, Jean Baptiste Croz, William Mathews, Fredrik Jacomb

MONTE VISO

Südwand (III)

Der Stachel bei de Italienern muss tief gesessen haben, als am 30. August 1861 dem Engländer William Mathews gemeinsam mit Fredrik Jacomb und dem routinierten Bergführer Michel Croz sowie dessen Bruder Jean Baptiste die Erstbesteigung ihres Symbolberges gelang. Zudem lies Mathews in seinem Bericht kein gutes Haar an all jenen, die den Berg für unbezwingbar hielten. Glaubt man seinen Schilderungen, war das größte Problem nicht die Besteigung selbst, sondern die Frage danach, was man als Verpflegung mitnehmen sollte: "In Casteldelfino mussten wir lediglich mit Kalbsfleisch vorlieb nehmen, auf der Suche nach Eiern musste Michel Croz selbst die Ställe durchkämmen und die Mitnahme von Wein wurde uns zunächst verweigert, weil es vor Ort an Flaschen zum Nachfüllen mangelte". Die Tour selbst wird im Bericht nur kurz beschrieben. 

Schreckhorn mit Bergführer
1861
Leslie Stephen, Peter und Christian Michel, Ulrich Kaufmann

SCHRECKHORN

Südwestgrat (AD+, III)

Der bergsteigerisch anspruchsvollste Viertausender in den Berner Alpen wurde am 16. August 1861 durch Peter und Christian Michel, Leslie Stephen und Ulrich Kaufmann zum ersten mal bestiegen. Nach mehreren Versuchen von verschiedenen Alpinisten über den Lauteraarfirn, den Nordgrat als auch den Südgrat wusste man, dass das Schreckhorn wohl nur an der Südwestseite zu bezwingen war. So biwakierten die vier am Kastenstein, einem großen Gneisblock, der eine kleine Höhle bildet und erreichten am Tag darauf den Schreckfirn auf der von nun an gewöhnlich eingeschlagenen Route. Im Anschluss stiegen sie durch die Südwand längs des großen Couloirs  auf den Grat und in wenigen Schritten auf den Gipfel. 

Dent Blanche mit Bergführer
1862
Jean Baptiste Croz, Johann Kronig, Thomas Stuart Kennedy, William Wigram

DENT BLANCHE

Südgrat "Wandfluegrat" (AD,III)

Der Gipfel der Dent Blanche wurde erstmals 1862 über den auch heute noch einfachsten Anstieg - und deshalb auch den üblichen Normalweg über den Südgrat oder auch Wandfluegrat genannt - bestiegen. Es waren die beiden Bergführer Jean Baptiste Croz und Johann Kronig, die am 18. Juli die beiden britischen Gäste Thomas Stuart Kennedy und William Wigram auf den 4.356 Meter hohen Gipfel führten. Die weiteren Grate wurden dann mit dem Ostgrat ("Viereselsgrat") 1882, sowie dem technisch noch anspruchsvolleren Westgrat ("Ferpéclegrat") 1889 erst einige Jahre später durchstiegen. Überhaupt erst 1966 gelang die Erstbegehung der Nordwand, die heute noch als eine der wildesten Unternehmungen im Wallis gilt.

Zinalrothorn mit Bergführer
1864
Florence Crawford Grove, Melchior Anderegg, Leslie Stephen, Jakob Anderegg

ZINALROTHORN

Nordgrat (AD, III)

Die Erstbesteigung des Zinalrothorn gelang Leslie Stephen und Florence Crawford Grove mit den Führern Melchior und Jakob Anderegg am 22. August 1864 von Zinal aus über den Nordgrat. Obwohl der Südostgrat etwas einfacher gewesen wäre und heute als üblicher Normalweg gemacht wird, entschieden sie sich für einen Versuch von der Nordseite aus. Sir Leslie Stephen war zuvor bereits am Schreckhorn unter den Erstbesteigern und gilt als einer der prägenden Bergsteiger des "goldenen Zeitalters des Alpinismus". Er war auch Mitbegründer des Alpine Club und einige Jahre auch dessen Präsident.

Barre des Ecrins mit Bergführer
1864
Adolphus Warburton Moore, Horace Walker, Edward Whymper, Christian Almer, Michel Croz

BARRE DES ÉCRINS

Westgrat (PD+, II)

Die Barre des Écrins wurde ebenfalls im Zuge des "goldenen Zeitalters des Alpinismus" am 25. Juni 1864 durch die bekannten englischen Alpinisten Edward Whymper, Horace Walker und Adolphus Warburton Moore, welche oft monatelang durch die Alpen zogen und Erstbesteigungen an den höchsten Gipfeln durchführten, zusammen mit den ebenso berühmten Bergführern Michel Croz und Christian Almer, die den vielen englischen Bergsteigern ihre Wunschtouren ermöglichten, bestiegen. Sie wählten im Gipfelbereich die direkte Nordwand, welche heute vom Westgrat als Normalweg abgelöst wurde. Die Barre des Écrins hat einen besonderen Stellenwert unter den Viertausendern der Alpen, da er der westlichste von allen ist und gleichzeitig der einzige in der Dauphine.

Matterhorn mit Bergführer
1865
Edward Whymper, Michel Croz, Charles Hudson, Lord Francis Douglas, D. Robert Hadow, Peter Taugwalder Vater und Sohn

MATTERHORN

Hörnligrat (AD+, III+)

Seit 1857 wurden am Matterhorn erfolglose Versuche einer Erstbesteigung unternommen - meist von italienischer Seite aus über den Liongrat. Auch Whymper war dort 7 mal gescheitert, unter anderem überlebte er einen 60 m. Sturz. Also wollte er seinen Freund Jean-Antoine-Carrel überreden es von Zermatt aus zu probieren. Als Whymper 1865 erfuhr, dass Carell, ohne es ihm zu sagen erneut am Liongrat aufgebrochen war, stellte er eine Gruppe für einen sofortigen Versuch über den Hörnligrat zusammen. Die sieben (Edward Whymper, Michel Croz, Charles Hudson, Lord Francis Douglas, D. Robert Hadow, Peter Taugwalder Vater und Sohn) erreichten am 14. Juli 1865 schließlich den Gipfel. Carell und seine Gruppe entdeckten sie weiter unten am Pic Tyndall. Whymper erreichte den Gipfel als erster, weil er sich kurz vor dem Gipfel vom Seil losschnitt. Beim Abstieg jedoch kam es zur Tragödie: Die ersten vier der Seilschaft (Croz, Hadow, Hudson und Douglas) stürzten noch oberhalb der sogenannten Schulter über die Nordwand tödlich ab.

Meije mit Bergführer
1877
Emmanuel Boileau de Castelnau, Pierre Gaspard (Vater und Sohn)

MEIJE

Traverse (D-, IV-)

Die Meije hat eine aufregende Erstbesteigungsgeschichte, in deren Verlauf der Grand Pic nach etlichen gescheiterten versuchen am 16. August 1877 durch Emmanuel Boileau de Castelnau, sowie die Führer Pierre Gaspard (Vater und Sohn) zum ersten Mal erreicht wurde. Die drei kletterten über den Promontoire-Grat zum Glacier le Carré und weiter über die Südwestwand des Gipfelaufbaus bis zum höchsten Punkt. So wurde die Meije zu einem der wenigen hohen französischen Gipfel, die von einheimischen Führern zuerst bestiegen wurden. Ein weiterer Meilenstein war die erste Längsüberschreitung vom Grand Pic bis zum Pic Central durch Ludwig Purtscheller mit den Brüdern Emil und Otto Zsigmondy am 27. Juli 1885. Nur wenige tage später stürzte Emil Zsigmondy beim Versuch die Meije Südwand zu durchsteigen in den Tod. Mit ihm starb einer der bekanntesten österreichischen Bergsteiger.

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WESTALPEN BERGFÜHRER
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Brunner Andreas - Südtirolalpin

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