
CHAMONIX
Traverse Royal

Die Traverse Royal auf den Mont Blanc
Bereits drei Mal hatte ich geplant nach Chamonix zu fahren. Im diesem Jahr im April für Couloires und Nordwände, im März des vergangenen Jahres für Skitouren und im Sommer darauf um in den Granitwänden zu klettern. Bisher hatten die Wettervorhersagen oder die Bedingungen nie gepasst. Es half nichts. So plante ich erneut ein paar Tage im Mont Blanc Massiv. Dieses Mal sollten es klassische Hochtouren und Firngrate werden. Und die Vorzeichen standen gut: Super Bedingungen, super Wettervorhersage und der richtige Seilpartner. Alles war angerichtet für die sogenannte Royale Traverse.
Tag 1 und Tag 2: Refuge Conscrits – Dome du Miage – Refuge Durier
Eigentlich, so dachte ich mir, sollte ich einen schweren Rucksack inzwischen gewohnt sein nachdem ich die Woche vorher eine Woche mit Sack und Pack durch die Dolomiten spaziert bin. Aber die gesamte Ausrüstung für eine Woche lastet schwer auf den Schultern und die 1500 Höhenmeter von Les Contamines Montoje bis zum Refuge Conscrits werden zum Kampf mit dem inneren Schweinehund. Eine ganze Woche soll das jetzt so weitergehen? Wie soll ich mit diesem Rucksack klettern? Und woher soll ich die Ausdauer und Kraft nehmen damit in einer Höhe von weit über 4000 Metern noch vorwärts zu kommen? Am liebsten hätte ich resigniert.
Auf der Hütte treffen wir einen Bergführer der uns später diese Woche nochmal in der 250 Km entfernt liegenden Dauphine begegnet wird. Und dort zu einer großen Hilfe für uns wird. Doch davon wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nichts und konzentrieren uns zunächst auf unsere geplante Tour. Es steht die Überschreitung der Dome du Miage bis zur Durier Hütte an. Eine wunderbare Firnüberschreitung die im zweiten Teil im Fels fortgesetzt wird. Der Felsteil ist an einigen Passagen ziemlich brüchig und Vorsicht ist geboten. Die Wärme setzt hier oben alles in Bewegung. Gegen Mittag sind wir auf der mini kleinen Durier Hütte angelangt. Respekt vor der Hüttenwirtin die hier auf dieser abgelegenen Hütte seit neun Jahren einen gewaltigen Job leistet. Hut ab. Nach einem Schlechtwettereinbruch kommt hier sicherlich tagelang kein Mensch mehr hoch. Am Abend serviert sie uns Ente vom Rohr. Überhaupt haben wir auf den französischen Hütten ausnahmslos super Essen serviert bekommen.